Geschichte des Zirkuszeltes
Zirkuszelte sind eindrucksvoll. Die meisten sind höher und größer als ein Einfamilienhaus und werden trotzdem im Handumdrehen aufgestellt. Aber wie hat sich die Kultur des Zirkus eigentlich entwickelt und wo liegt der Ursprung der Geschichte des Zirkuszeltes? Und warum ist eine Zirkusmanege eigentlich rund? Wie lange gibt es das Zirkuszelt überhaupt? Fragen, denen wir in diesem Beitrag nachgegangen sind.
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Was bedeutet eigentlich Zirkus?
Das Wort „Zirkus“ leitet sich vom lateinischen Begriff „circus“ ab und bedeutet so viel wie „Kreis“. Der Ursprung des Zirkus liegt in der Antike.
Schon die alten Griechen und Römer führten in kreisförmigen Arenen Wettkämpfe wie Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe durch. Artefakte, die aus dieser Zeit auf der ganzen Welt berühmt wurden, sind das Kolosseum und der Circus Maximus in Rom.
Aber warum nutzten die alten Römer eine kreisförmige Bauweise? Diese bot zum einen mehr Plätze für das Publikum als gerade Tribünen, zum anderen hatten mehr Personen eine gute Sicht auf die Vorstellung.
Zudem konnten Wettrennen über mehrere Runden verlaufen und ließen sich fortlaufend beobachten. Aus diesen Gründen setzten sich kreisförmige Bauweisen für Manegen und Rennstrecken durch.

Die Geschichte: Vom 18. - 20. Jahrhundert
Auch in der Vorform des heutigen Zirkus, die ca. Ende des 18. Jahrhunderts in England entstand, waren die Manegen kreisförmig. Das Bühnenprogramm dieses traditionellen Zirkus war im Vergleich zu heute spartanisch. Artisten führten in Manegen akrobatische Darbietungen auf Pferden vor. Für das Publikum war das neu, denn ursprünglich war das Reiten von Pferden jahrelang dem Militär und Adel vorbehalten.
Mit der Zeit wurde das Bühnenprogramm durch Zauberer, Gewichtheber, Clowns, aufwendigen Kostümen und weiteren Attraktionen künstlerisch erweitert. Diese ersten Zirkusvorstellungen fanden damals nicht in Zirkuszelten statt, sondern in provisorisch errichteten Schaubuden, in Gebäuden oder im Freien.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts war es technisch zum ersten Mal möglich, große, transportable Zelte zu produzieren. Da es für die Zirkusse kostengünstiger war, ihre eigene Aufführungsstätte mitzubringen als eine zu mieten, setzten sich Zirkuszelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer stärker durch. Auch die typischen Wanderzirkusse, welche von Stadt zu Stadt ziehen, entstanden zu dieser Zeit.

Zirkuszelt: Material und Technik
Die ersten Planen der Zelte bestanden noch komplett aus reinem Baumwollgewebe und waren nicht wasserdicht. Mit der Erfindung von Kunststoffen änderte sich das in der Geschichte des Zirkuszeltes später. Heutzutage wird für die Zelte überwiegend wasserdichtes, gewebeverstärktes PVC als Planenmaterial verwendet. Da eine durchgängige Zeltplane zu schwer und unhandlich wäre, besteht sie aus mehreren Teilen. Diese lassen sich zusammengefaltet platzsparend verstauen, leicht transportieren und ermöglichen zudem einen einfachen Aufbau.
Am Gelände der Vorstellung wird die Dachplane dann einfach zusammengesetzt und mithilfe von Stahlmasten aufgerichtet und gespannt. Die Masten befinden sich zur Mitte hin und stellen den höchsten Punkt im Zirkuszelt dar. Sie werden mit Stahlseilen abgesichert, die an Stahlankern befestigt werden. Damit die Zeltplane nicht schräg auf den Boden fällt, befinden sich zum Rand hin sogenannte Rondellstangen. An diesen Stangen fällt die Plane im rechten Winkel zum Boden ab und bildet die Außenwand des Zirkuszeltes.
Zur weiteren Stabilisierung des Zeltes wurden lange Zeit sogenannte Sturmstangen im Zuschauerraum aufgestellt. Da diese allerdings die Sicht auf die Show einschränkten, sind viele Zirkusse dazu übergegangen, die Dachplane stattdessen von außen mit Seilen abzuspannen. Im Zirkuszelt wird um die Manege herum außerdem ein Gradin aufgestellt. Das ist eine Art abgestufte Zuschauer-Tribüne, wodurch alle Besucher einen guten Blick auf die Bühne haben und die bunte Show in vollen Zügen genießen können.
Der moderne Zirkus
In der heutigen Zeit sind vor allem zwei deutsche Zirkusse überall ein Begriff: Circus Krone und Circus Roncalli.
Ein offizielles Video vom Circus Krones YouTube-Kanal zum 100-jährigen Bestehen (2019).
Die Entstehung des Circus Krone führt bis ins Jahr 1905 zurück und somit existiert dieser bereits seit über 100 Jahren. Das Besondere an Circus Krone: Es ist ein Familienunternehmen. Seit der Gründung von Carl Krone stiegen immer mehr Mitglieder seiner Familie in das Zirkusgeschäft ein.
Außerdem steht dieser Zirkus, insbesondere für eines: Tiere. Bereits 1886 kaufte Carl Krone seinen ersten Elefanten und so begeisterte Circus Krone stets mit spektakulären Tierdressuren – von Elefanten, über Pferde bis hin zu Löwen. Die Dressur und Artistik des reitenden Löwen Pascha galt damals als Sensation in der Jahrhundertwelle.
Schon in den 1920er Jahren deutete sich der große Erfolg an – als der Zirkus sich auf seine Reise durch Europa mit über 800 Tieren, 1.000 Mitarbeitern und Zirkuszelt aufmachte. Schon hier hatte das Zirkuszelt Raum für 3 Manegen, 2 Bühnen und 10.000 Sitzplätze.
Der Circus Roncalli hingegen, machte Poesie und Akrobatik zu seinem Thema und Markenzeichen. Gegründet wurde Roncalli 1975 von Bernhard Paul und startete im Jahr 1976 mit dem Programm “die größte Poesie des Universums” durch. Besonders berühmt wurde Roncalli für die Kunst der Pantomime. So wurde schnell der Clown Pic zum Liebling alle Familien, insbesondere mit Kindern.
Offizielles Video vom Circus Roncallis YouTube-Kanal (2020)
Wie auch Krone, reiste der Zirkus Roncalli durch Europa und war 1986 sogar der erste deutsche Zirkus, der mit seinem Zirkuszelt und Zirkuswagen bis nach Moskau reiste. Anders als Krone, setzt Roncalli seinen Fokus auf den traditionellen Zirkus, mit vielen Artisten und Akrobaten und nicht auf Veranstaltungen mit Raubtieren. So kam es, um das Tierwohl zu wahren, dass der Zirkus Roncalli seit 2018 komplett auf Nummern mit Tieren verzichtet. Um aber trotzdem z.B. Pferde im Programm zu haben, wagte Roncalli 2019 den Beginn einer neuen Ära: Tiere als 3D-Animation. Von nun an ermöglicht Roncalli mit der revolutionären Kunst des Lichts, ein dreidimensionales Erlebnis mit Tieren im Zirkus.
Schon gewusst?
Der Circus Krone startete damals seine Erfolgsgeschichte mit einem 36 Meter hohen Rundzelt. Heute, wurde eigens für diesen und seiner Zirkusfamilie eine Sonderanfertigung realisiert. Diese Zelt-Sonderanfertigung weist einen Durchmesser von 48 x 64 Meter auf, ist 16 m hoch und das Dach des Zirkuszeltes überspannt eine Grundfläche von sagenhaften 3.000 Quadratmetern – somit ist es so groß wie die Gesamtfläche eines ganzen Fußballfeldes! Kein Wunder also, dass dieser Zirkus sich als den größten der ganzen Welt betitelt.
Schon gewusst?
Der Circus Krone startete damals seine Erfolgsgeschichte mit einem 36 Meter hohen Rundzelt. Heute, wurde eigens für diesen und seiner Zirkusfamilie eine Sonderanfertigung realisiert. Diese Zelt-Sonderanfertigung weist einen Durchmesser von 48 x 64 Meter auf, ist 16 m hoch und das Dach des Zirkuszeltes überspannt eine Grundfläche von sagenhaften 3.000 Quadratmetern – somit ist es so groß wie die Gesamtfläche eines ganzen Fußballfeldes! Kein Wunder also, dass dieser Zirkus sich als den größten der ganzen Welt betitelt.
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Geschrieben von:
Julia
Moin,
Julia gehört zum P24-Redaktionsteam und hat sich mit diesem Beitrag auf Erkundungstour der Zirkuszelte begeben – denn was könnte in der Welt der Zelte typischer sein als das Zirkuszelt? Gehen Sie zurück in die Kindheit und entdecken Sie die Geschichte des Zirkus!
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