In der dunklen Jahreszeit kommt es vor allem auf eines an: die ideale Gewächshaus-Beleuchtung. Doch wenn Sie nach „Pflanzenlampe“ oder „Gewächshaus-Lampe“ im Internet suchen, werden Sie fast schon von Einträgen überflutet. Wie sollen Sie da nur entscheiden, welche Art von Pflanzenbeleuchtung bzw. Pflanzenlampe für die Anzucht Ihrer Indoor-Pflanzen am besten geeignet ist? Dieser Ratgeber schafft Abhilfe und vergleicht die relevantesten Pflanzenleuchten.
Diese Inhalte erwarten Sie im Beitrag:
Was ist eine Pflanzenlampe?
Eine Pflanzenlampe ist eine Lampe, die das natürliche Sonnenlicht künstlich nachahmt. Oft wird diese Art von Lampe auch als „Vollspektrum-Lampe“ bezeichnet, da deren Vollspektrum, dem der Sonne sehr nah kommt und bestenfalls sogar deren Farbanteile enthält.
Unser Auge wertet zwar das Tageslicht als neutralweiß ein, doch tatsächlich setzt es sich aus grünen, roten und blauen Farben zusammen. Besonders das rote und blaue Licht sind für ein gesundes Pflanzenwachstum essenziell: Die Farbe Rot fördert das Wachstum von Früchten und Blüten, Blau wiederum das Pflanzenwachstum selbst. Die perfekte Pflanzenleuchte sollte somit einen hohen Anteil an Blau und Rot enthalten und gleichzeitig dem Sonnenlicht sehr ähnlich sein, indem die Lampe ein weißes Licht erzeugt.
Zusammengefasst: Licht ist nicht gleich Licht. Auch stellt jede Pflanze einen anderen Anspruch an ihre Lichtquelle. Wir empfehlen Ihnen daher, sich vor dem Anbau Ihrer Pflanzen mit deren genauen Bedürfnissen auseinanderzusetzen: Welche Intensität benötigt die Beleuchtung und welche Beleuchtungsdauer ist wachstumsfördernd?
Schon gewusst?
Erhalten Ihre Pflanzen zu viel blaues Licht oder zu wenig rotes Licht, kann dieser Zustand deren Wachstum negativ beeinflussen. Typische Merkmale sind zum Beispiel ein geringer Blattwuchs. Aus diesem Grund setzen viele professionelle Gartenbetriebe auf pinkes Licht bei der Gewächshaus-Beleuchtung. Pink mischt sich aus den Primärfarben Rot und Blau und beinhaltet somit die Vorteile beider Lichtfarben.
Darum benötigen Sie eine Pflanzenbeleuchtung
Für den Einsatz einer Pflanzenbeleuchtung im Gewächshaus sprechen primär 4 Gründe:
- 1
Durchführung der Photosynthese
Pflanzen benötigen Licht für ihre Photosynthese und die Produktion von Energie. Mithilfe der Photosynthese ziehen Pflanzen Wasser und wichtige Nährstoffe aus dem Boden und Kohlendioxid aus der Luft. Sie stellen so Zucker und Stärke für ihr Wachstum her. Ohne die passende Pflanzenbeleuchtung kann dieser Prozess nicht im Gewächshaus innen stattfinden und ein gesundes Wachstum wird verhindert. Kurz und knapp: Ihre Pflanzen vollenden.
- 2
Überwinterung von Pflanzen
Gerade der Winter macht den Einsatz von Pflanzenlicht unverzichtbar. Während dieser Jahreszeit gehört eine geringe Wärmeentwicklung im Gewächshaus zum Alltag – ausgelöst durch das wenige Sonnenlicht. Das natürliche Sonnenlicht reicht also nicht mehr aus. Damit Ihre Pflanzen weiterhin von viel Wärme und Licht für Ihr Wachstum profitieren, sollten Sie Ihr Gewächshaus isolieren und Ihre Pflanzen optimal beleuchten.
- 3
Lösung bei Verschattung
Wir empfehlen, Ihr Indoor-Gewächshaus mit einer Beleuchtung auszustatten, sind Ihre Pflanzen im hinteren Innenbereich gepflanzt. Hier fällt am meisten Schatten ein, sodass für die Fruchtbildung sonnenliebender Sorten eine künstliche Beleuchtung eine ideale Ergänzung ist.
- 4
Anzucht von Jungpflanzen
Planen Sie, Jungpflanzen aufzuziehen, raten wir dazu, Ihr Gewächshaus mit zusätzlichem Licht zu versehen. Damit die Jungpflanzen gesund wachsen, benötigen Sie ausreichend Licht – mehr als Ihre bereits bestehenden Pflanzen. Mehr Infos zum Thema Jungpflanzen lesen Sie im Bepflanzungs-Ratgeber.
Gewächshaus-Beleuchtung – Möglichkeiten im Vergleich
Welche Gewächshaus-Beleuchtung bringt das richtige Licht? Im Folgenden vergleichen wir die relevantesten Pflanzenlampen miteinander. Vorab möchten wir Ihnen aber noch zwei Tipps auf den Weg geben.
- Der Abstand der Pflanzenlampe zur Pflanze ist entscheidend für ihr Wachstum. Umso weiter die Lampe von der Pflanze entfernt angebracht wird, desto geringer fällt die Intensität des Lichts aus. Ein Abstand von ca. 30–40 cm zwischen Pflanze und Leuchte sind optimal.
- Der Preis ist nicht alles. Eine LED-Pflanzenlampe weist zum Beispiel einen deutlich höheren als andere Leuchtmittel auf, dafür aber verbraucht sie u.a. sehr wenig Energie.
Eine Pflanzenbeleuchtung aus LED
Eine Pflanzenlampe aus LED liegt aktuell total im Trend – egal, ob für die private oder betriebliche Nutzung.
Lebensdauer
Der große Vorteil von LEDs: ihre hohe Lebensdauer. Gemäß einer Studie von Statista, beträgt die Lebensdauer von LEDs an die 20.000 bis 30.000 Stunden und entspricht somit einer Dauernutzung von ca. drei Jahren. Zum Vergleich: Glühbirnen leuchten „nur“ etwa 1.000 Stunden.
Lichtspektrum & Lichtfarbe
Eine LED-Pflanzenlampe überzeugt mit ihrem kontinuierlichen Lichtspektrum – sowohl tagsüber als auch nachts. Setzen Sie für die Pflanzenbeleuchtung LED ein, kommen Sie außerdem in den Genuss verschiedener Farbspektren: vom warmen Weiß zum Neutralweiß, über ein rotes und blaues bis hin zum pinken Lichtspektrum.
Stromverbrauch
Ein weiterer Vorteil einer LED-Pflanzenbeleuchtung: ihre Energieeffizienz. Anders als andere Leuchtmittel zeichnet sich LED durch einen besonders geringen Stromverbrauch aus. Laut dem Stromverbrauch-Vergleich vom Ökostromanbieter Entega spart eine LED-Leuchte gegenüber einer Glühbirne bis zu 70 % Strom ein. Eine LED-Pflanzenlampe ist somit äußerst effizient und energiesparend zugleich.
Unser Tipp für Jungpflanzen:
Für kleine Jungpflanzen empfehlen wir LED-Leisten und für größere LED-Panels. Um das Optimum aus den LED-Pflanzenlampen herauszuholen, empfehlen wir die Jungpflanzen ca. 16 Stunden pro Tag künstlich zu beleuchten. Auf diese Weise können sich die Pflanzen optimal an die Umgebung außerhalb des Gewächshauses gewöhnen.
LED-Pflanzenbeleuchtung für Betriebe
Immer mehr Betriebe setzen bei ihrer Gewächshaus-Beleuchtung auf LED. Der deutsche Auslandsrundfunk DW spricht sogar von einem „Erntewunder dank LED“. Wie der Titel „Erntewunder“ bereits erahnen lässt, berichten Garten- und Landschaftsbetriebe von höheren Ernteerträgen, seitdem Sie auf LED-Pflanzenlampen setzen.
Im Bericht der DW werden die Gründe hierfür direkt offengelegt: LEDs können im unteren Bereich der Pflanze angebracht werden, an dunklen Stellen, wo sie ansonsten von keinem Tageslicht profitieren. Primär aber wurde eine spezielle LED-Technik erfunden, bei der LEDs ihre Farben wechseln können. Gerade, bei großen Mengen an Pflanzen, ein wichtiger Vorteil, denn: Sie können je nach Bedarf, für alle Pflanzen das passende Licht erzeugen. Beide Aspekte führen dazu, dass Ernteerträge berechenbarer und größer ausfallen. Zu beachten gilt es jedoch, dass diese Technik bzw. Masse an LED-Pflanzenlampen auch sehr kostspielig ist und für kleinere Garten- und Landschaftsbetriebe nicht, wie im Video beschrieben, realisierbar ist.
Eine Gewächshaus-Natriumdampflampe
Eine Natriumdampflampe ist im Vergleich zu einer LED-Pflanzenlampe eine kostengünstigere Variante. Aber nicht nur der Preis spricht für diese Lampe, sondern insbesondere ihre lange Lebensdauer und hohe Lichtintensität. Dank der beiden Vorteile wird diese Leuchte primär zur Nachtbeleuchtung auf Straßen und zur professionellen Nutzung eingesetzt. Aber auch als Pflanzenleuchte ist diese Lampe ideal geeignet. Dank Ihres Spektrums im gelb-roten Lichtbereich, lässt sie Pflanzen gesund wachsen.
Aber: Die Natriumdampflampe birgt Nachteile. Anders, als beispielsweise LED, kann diese Lampe nicht sehr nah an Ihren Pflanzen positioniert werden. Gerade bei kleinen Gewächshäusern mit geringem Platzangebot, ein Aspekt der gegen diese Art von Pflanzenlampe spricht. Die größten Nachteile liegen jedoch im hohen Energieverbrauch und der Wärmeentwicklung. Die Leuchte entwickelt zwar viel Wärme, jedoch muss diese mit hohen Energieverlusten in Kauf genommen werden.
Weitere Gewächshausbeleuchtungen
Eine Halogen-Metalldampflampe
Eine Halogen-Metalldampflampe ist eine weitere Lampe, die für das Gewächshaus häufig genutzt wird, denn ihr Spektrum ist genau auf die Licht-Anforderungen von Pflanzen abgestimmt. Im Detail bedeutet das, dass dieses Leuchtmittel ein bläuliches Pflanzenlicht abgibt. Zur Erinnerung: Blaues Licht fördert das Pflanzenwachstum. Wie auch LED, kann diese Pflanzenlampe einen großen Teil der benötigten Energie in Licht umwandeln und verbraucht nur wenig Strom. Eine weitere Gemeinsamkeit dieser Pflanzenleuchte zur Gewächshausbeleuchtung aus LED: ihre lange Lebensdauer. In der Regel kann diese Lampe für ein Pflanzenlicht von bis zu 30.000 Stunden im Gewächshaus sorgen.
Der Nachteil der Halogen-Metalldampflampe: Für ihren Betrieb wird ein Vorschaltgerät benötigt. Dieses sollte von einer Fachfirma installiert werden, weshalb die Halogen-Metalldampflampe nicht die beste Wahl für die private Nutzung, aber für die professionelle ist.
Eine Energiesparlampe
Eine Energiesparlampe ist zwar nicht speziell für die Pflanzenbeleuchtung konzipiert, aber eingeschränkt geeignet. Besonders für anspruchslose Pflanzen, also solche, die wenig Licht beanspruchen, kann diese Leuchte verwendet werden. Zu beachten gilt es jedoch, dass diese „Pflanzenlampe“ sehr viel Strom verbraucht und es weitaus günstigere Alternativen gibt, wie LED-Leuchtmittel.
Fazit: Zu dieser Gewächshaus-Beleuchtung raten wir
Wir empfehlen eine LED-Pflanzenlampe. Eine LED-Pflanzenlampe ist zwar im Vergleich zu den anderen genannten Pflanzenlampen in der Anschaffung am teuersten, dafür aber am effektivsten. Für die LED-Pflanzenlampe spricht vor allem ihr niedriger Stromverbrauch, ihre lange Lebensdauer und der geringe Energiebedarf. Dank der langen Haltbarkeit macht diese Pflanzenlampe die höheren Anschaffungskosten auch mit der Zeit schnell wieder wett. Außerdem lässt sich die LED-Pflanzenlampe flexibel und nah an den Pflanzen platzieren. Aber der wohl wichtigste Grund, der für diese Pflanzenlampe spricht: ihr Vollspektrum. Ihr Vollspektrum deckt die natürlichen Farben des Sonnenlichts ab. Das bedeutet: Die LED-Leuchte erzeugt das optimale Pflanzenlicht für ein gesundes (Gemüse-)Wachstum.
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